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Historie

EIN BLICK IN DIE GESCHICHTE

Die Arbeits­ge­mein­schaft Deut­scher Detek­ti­ve (ADD) rich­te­te im August 1952 ein Gesuch zur „Ergrei­fung von Maß­nah­men zur Sau­ber­hal­tung des Detek­tiv­be­rufs“ an den dama­li­gen Bun­des­mi­nis­ter für Wirt­schaft und for­der­te im Okto­ber 1952 die Ein­füh­rung einer beson­de­ren Erlaub­nis­pflicht – die­se Bemü­hun­gen ver­lie­fen ergeb­nis­los.

Der Bund Deut­scher Detek­ti­ve (BDD) e.V. beschloss auf sei­ner Jah­res­haupt­ver­samm­lung am 19. Juli 1953 einen Antrag an die dama­li­ge Bun­des­re­gie­rung, der eben­falls auf die Ein­rich­tung der beson­de­ren Erlaub­nis­pflicht für das Detek­tiv­ge­wer­be sowie auf eine Aner­ken­nung des Detek­tiv­be­rufs als Lehr­be­ruf abziel­te. Bei­de Vor­ha­ben wur­den vom Bun­des­mi­nis­ter für Wirt­schaft mit einer aus­führ­li­chen Begrün­dung abge­lehnt.

Die Zen­tral­stel­le für die Aus­bil­dung im Detek­tiv­ge­wer­be (ZAD) wur­de am 08. Novem­ber 1986 als Organ der Stif­tung Gesell­schaft & Recht e.V. gegrün­det. In den Fol­ge­jah­ren wur­de in Zusam­men­ar­beit mit den zur dama­li­gen Zeit füh­ren­den Berufs­ver­bän­den Bun­des­ver­band Deut­scher Detek­ti­ve (BDD) e.V., Bund Inter­na­tio­na­ler Detek­ti­ve (BID) e.V. und Deut­scher Detek­tiv-Ver­band (DDV) e.V. ein Berufs­bil­dungs­plan erar­bei­tet, der im März 1988 ver­ab­schie­det wur­de.

Nach dem die ZAD am 25. August 1987 den Berufs­bil­dungs­plan für Detek­ti­ve an die BfA über­mit­tel­te, der dort in die zen­tra­le Doku­men­ta­ti­ons­stel­le über­nom­men wur­de, hat die BfA den Beruf „Detektiv(in)” in einer sehr aus­führ­li­chen Arbeit beschrie­ben und als „Grund­werk aus­bil­dungs- und berufs­kund­li­cher Infor­ma­tio­nen (GabI) Nr. 791a für die Bera­ter in den Arbeits­äm­tern zur Ver­fü­gung gestellt.

1989 leg­ten die ers­ten Kauf­haus­de­tek­ti­ve eine Prü­fung vor dem Prü­fungs­aus­schuss der ZAD ab und erhiel­ten das „Tes­tat Kauf­haus­de­tek­tiv”. Am 28. Sep­tem­ber 1990 wur­de die ers­te Prü­fung für Pri­vat- und Wirt­schafts­de­tek­ti­ve nach zwei­jäh­ri­ger Aus­bil­dung im kom­bi­nier­ten Fern- und Direkt­stu­di­um mit dem Abschluss „Geprüf­ter Detek­tiv” durch­ge­führt.

Detektive fordern Anerkennung

Am 18./19. Janu­ar 1990 befass­te sich der Arbeits­kreis II „Öffent­li­che Sicher­heit und Ord­nung” der Arbeits­ge­mein­schaft der Innen­mi­nis­ter der Län­der ein­ge­hend mit den Tätig­keits­merk­ma­len der Detek­ti­ve und gab der Innen­mi­nis­ter­kon­fe­renz die Emp­feh­lung, die für das Bewa­chungs­ge­wer­be erkann­te Not­wen­dig­keit von gesetz­li­chen Rege­lun­gen für das Detek­tiv­ge­wer­be nicht anders zu beur­tei­len. Die­ses Anlie­gen soll­te an den Vor­sit­zen­den der Wirt­schafts­mi­nis­ter­kon­fe­renz her­an­ge­tra­gen wer­den mit dem Ziel, durch eine ergän­zen­de Bestim­mung der Gewer­be­ord­nung – ein­schließ­lich einer dar­auf basie­ren­den Rechts­ver­ord­nung – gesetz­li­che Rege­lun­gen der Berufs­zu­las­sung und ‑aus­übung für das Detek­tiv­ge­wer­be zu schaf­fen.
Die Innen­mi­nis­ter­kon­fe­renz appel­lier­te wei­ter­hin, sich beim Bun­des­mi­nis­ter für Bil­dung und Wis­sen­schaft für eine Rechts­ver­ord­nung zur beruf­li­chen Fort­bil­dung von Detek­ti­ven gem. § 46 Abs. 2 Berufs­bil­dungs­ge­setz (BBiG) einzusetzen.

Die­sem Beschluss lag ein aus­führ­li­cher Bericht zugrun­de, der mehr­fach auf die ZAD hin­wies, die Bewe­gung in die gesetz­ge­be­ri­sche Land­schaft gebracht hatte.

Auf Initia­ti­ve der Innen­mi­nis­ter ver­füg­te der Bun­des­mi­nis­ter für Bil­dung und Wis­sen­schaft am 04. Sep­tem­ber 1991, womit das Berufs­bild des Detek­tivs erst­mals eine gesetz­li­che Aner­ken­nung bekam:

Die stän­di­ge Kon­fe­renz der Innen­mi­nis­ter und ‑sena­to­ren der Län­der hat den Bun­des­mi­nis­ter für Bil­dung und Wis­sen­schaft um Erlass einer Rechts­ver­ord­nung über die beruf­li­che Fort­bil­dung zum Detek­tiv auf der Grund­la­ge des § 46 Abs. 2 BBiG gebe­ten. In ihrer Stel­lung­nah­me haben das Kura­to­ri­um der Deut­schen Wirt­schaft für Berufs­bil­dung, der Deut­sche Indus­trie- und Han­dels­tag sowie der Deut­sche Gewerk­schafts­bund mir mit­ge­teilt, dass sie ent­spre­chend den Bera­tun­gen im Koor­di­nie­rungs­kreis Beruf­li­che Wei­ter­bil­dung mit der Erar­bei­tung einer Fort­bil­dungs­ver­ord­nung für Detek­ti­ve ein­ver­stan­den sind. Ich bit­te daher gem. § 6 Abs. 2 Nr. 1 Buchst. a) Ber­BiFG, zur Vor­be­rei­tung einer Rege­lung der Prü­fung zum aner­kann­ten Abschluss Geprüf­ter Detektiv/Geprüfte Detek­ti­vin nach § 46 Abs. 2 BBiG im bewähr­ten Ver­fah­ren ent­spre­chen­de Klä­run­gen zu tref­fen und mir als Ergeb­nis einen Ver­ord­nungs­ent­wurf vor­zu­le­gen..

Sozi­al­part­ner kip­pen das Vor­ha­ben
Aller­dings schei­ter­ten Anfang der 90er Jah­re die­se Vor­ha­ben, da die Sozi­al­part­ner sei­ner­zeit, von einer berufs­recht­li­chen Ord­nung die­ser Qua­li­fi­ka­ti­on absa­hen, da ein ein­schlä­gi­ger Bedarf hier­für nicht begrün­det wer­den konn­te. Ob heu­te die Kri­te­ri­en für Rege­lun­gen nach § 46 Abs. 1 und 2 BBiG erfüllt wer­den könn­ten (Qua­li­fi­ka­ti­on, erkenn­ba­re Abgren­zung zu ande­ren Fort­bil­dungs­re­ge­lun­gen, mehr als 200 Stun­den im orga­ni­sier­ten Lern­pro­zess, etc.) bleibt offen.

Am 15. August 1995 berich­te­te der par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tär beim Bun­des­mi­nis­ter für Wirt­schaft, Dr. Nor­bert Lamm­art: „Die Berufs­ver­bän­de der Detek­ti­ve for­dern seit Jahr­zehn­ten die Ein­füh­rung einer Berufs­zu­las­sungs­re­ge­lung (Erlaub­nis mit Nach­weis der Zuver­läs­sig­keit und Sach­kun­de). Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft hat die­se Wün­sche wegen ver­fas­sungs­recht­li­cher sowie wirt­schafts­po­li­ti­scher und ord­nungs­po­li­ti­scher Beden­ken stets abgelehnt.“

Verbandsinterne Initiativen

Seit­her for­mu­lie­ren die Berufs­ver­bän­de in Eigen­re­gie Kri­te­ri­en, an denen sie – jeweils aus eige­ner Sicht der Din­ge – die Qua­li­fi­ka­ti­on der Detek­ti­ve fest­ma­chen wür­den. Der BDD zunächst über ein „Güte­sie­gel“, der BID über das „Anfor­de­rungs­pro­fil Pri­vat- und Wirt­schafts­de­tek­ti­ve“. In Aus­bil­dungs­fra­gen wur­de in den ver­gan­ge­nen Jah­ren von bei­den Ver­bän­den stets auf die ZAD verwiesen.

1991, nach fünf Jah­ren Aus­bil­dungs­tä­tig­keit, zog damals die ZAD Bilanz – dem­nach hat­ten sich ca. 5.000 Inter­es­sen­ten nach den Aus­bil­dungs­vor­aus­set­zun­gen und ‑chan­cen im Detek­tiv­be­ruf erkun­digt. Von Jahr zu Jahr ent­schlos­sen sich immer mehr Inter­es­sen­ten, an den Aus­bil­dungs­maß­nah­men der ZAD teilzunehmen.

Das kom­bi­nier­te Fern- und Direkt­un­ter­richts­pro­gramm der ZAD ver­mit­tel­te über die Dau­er von zwei Jah­ren spe­zi­el­le theo­re­ti­sche Kennt­nis­se zu mehr als 60 Ein­zel­the­men durch Stu­di­en­brie­fe und Direkt­un­ter­richt. Es dien­te dem Ziel, den not­wen­di­gen theo­re­ti­schen Wis­sens­stoff zur Vor­be­rei­tung auf die Prü­fung „Geprüf­ter Detektiv/Geprüfte Detek­ti­vin” gemäß dem Berufs­bil­dungs­plan für Detek­ti­ve und Detek­ti­vin­nen zu vermitteln.